Seelisches Neuland betreten
- Klaus-Michael Jetter

- 19. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Juli
Es gibt einen Grund, warum ich angefangen habe, keine Bücher mehr über Seelisches zu lesen. Durch den Kontakt mit meiner verstorbenen Schwester bin ich in Kontakt mit einer authentischeren, reineren Quelle gekommen.
Ich werde seelisches Neuland betreten
Gestern habe ich mir überlegt, ob ich meine Schwester frage, wie ich die Verbindung mit ihr verstärken kann. Heute Morgen um 1 Uhr ist mir eingefallen, dass ich meine Schwester zwar als Mensch kenne, nicht aber als reine Seele, welche keinen fleischlichen Körper mehr hat. Alles, was in ihrem irdischen Dasein mit ihrem Körper zu tun hatte, ist jetzt vermutlich in ihrer Seele als Erfahrung abgespeichert und kann, solange sie nicht wieder inkarniert ist, logischerweise nicht mehr von ihr körperlich erfahren werden.

Was bedeutet das?
Genau das ist der Moment, wo ich begriffen habe, dass alles, was ich mit meiner Schwester jetzt miterlebe, Neuland ist, da sie sich allein schon durch ihre Körperlosigkeit verändert haben muss und ich jetzt, durch meine Körperlichkeit über die Verbindung mit ihr, Zustände erfahren kann, welche man normalerweise nur erfährt, wenn man keinen Körper mehr hat.
Da ich unbeeinflusst meine EIGENEN Erfahrungen mit dieser Art von Spiritualität machen möchte, möchte ich so lange nichts über diese Thematik lesen, bis ich mental "feststecke" und nicht mehr weiterkomme.
Sowie meine Schwester auf diesem 55 Jahre alten Foto abgebildet ist, welches ich bearbeitet und absichtlich noch etwas diffuser gemacht habe, erlebe ich sie bei meinen Kontakten mit. Etwas verschwommen, manchmal überhaupt nicht sichtbar, aber immer spürbar. Mal mehr Frau, manchmal mehr männlich oder beides gleichzeitig, manchmal formlos, manchmal Erwachsen, manchmal Kind. Aber nie ungeduldig, wütend oder sonst wie negativ, sodass es sich störend auf unsere Verbindung auswirken könnte. Ich bekomme sie in Gedanken durch Worte, also nicht im Ohr hörbar, mit.
Das Grundgefühl bei unserem Zusammensein ist immer das gleiche. Es ist so, wie es früher war und heute wieder ist, einfach nur "Barbara". Daran erkenne ich einhundert prozentig, dass das meine Schwester ist.
Sie ist ernsthaft, macht keine Witze, weder gute noch schlechte, sie ist, wie sie ist. Dieses Gefühl, dass das Leben so ist, wie es ist, hatte ich auch, als ich mir das erste Mal der universellen Liebe bewusst wurde.
Mir ist es wichtig, dass meine Texte authentisch bleiben, gerade weil ich jetzt seelisches Neuland betreten werde, welches viel Spielraum für Fantasie lässt und damit meine Glaubwürdigkeit auf dem Spiel steht. Ich beschreibe manchmal Zustände, welche für mich kaum spür- oder sichtbar, aber trotzdem Wirklichkeit sind.
Bekannte Medien wie Pascal Voggenhuber oder James van Praagh "sehen" die Wesenheiten, mit welchen sie zu tun haben, ich spüre sie mehr. Da ich hier aber einen Blog betreibe, in welchem ich mir und anderen die Möglichkeit eröffnen möchte, sich aus dem Dilemma ihrer transgenerationalen Traumatisierungen zu befreien, welche zum Teil im Verborgenen wirken, halte ich es für wichtig alle seine Sinne zu öffnen, um einen Weg aus der Spirale der Retraumatisierungen zu finden. Und das am besten unbeeinflusst, denn wer weiß, ob helfende Medien nicht auch traumatisiert sind und dir nur den Weg weisen können, welche ihre eigenen Traumatisierungen zulassen und der kann für dich eventuell nicht der richtige sein.
Prof. Dr. Irvin Yalom würde das, was ich hier schreibe, als "Teufelszeug" einordnen. Prof. Dr. Luise Reddemann würde, so glaube ich, mich eher als vernünftig ansehen, da ich als traumatisierter Mensch dabei bin, mir der Verbundenheit mit allem bewusst zu werden und so meinem in Stücke gehauenem Selbst, ein Zuhause zu geben, welches es nie gehabt hat. Das Gleiche könnte ich mir auch für meine Zwillingsschwester, durch ihren Kontakt mit mir, vorstellen. Vielleicht muss sie dann explizit, wegen ihrer traumatischen Erlebnisse, welche über Vergewaltigung bis zum ausgestoßen sein in der Familie gingen, nicht noch einmal inkarnieren, um diese aufzulösen, sondern kann das in Verbindung mit mir, auch im "Jenseits" machen.
Vor meinem inneren Auge sehe ich sie im Jenseits oft mit einer Hand vor dem Mund weinen. Diese Tränen können heute fließen, weil es in der Vergangenheit nicht möglich war. So ist sie heute traurig und glücklich zugleich.
Wir geben uns damit ein neues Leben. Neuland eben.
Ich möchte noch auf meine Gedanken über das "Jenseits" und "Diesseits" zu sprechen kommen. Ich glaube, dass es diese so nicht gibt, wie viele Menschen sich das vorstellen. Vielmehr glaube ich, dass Himmel und Erde sich durchdringen und eine getrennte Wahrnehmung dieser "Reiche" nur für unseren Verstand wichtig ist, sonst würden wir hier auf Erden konstant durcheinander sein.
Das Gleiche gilt meiner Meinung nach für die "Verstorbenen". Sie sind durchgehend bei uns, in uns und um uns herum, auch wenn wir es nicht wahrnehmen.
Wenn man einen Raum verlässt, verschwinden das, was vorher in diesem Raum war, nicht dadurch, dass wir ihn verlassen.
Barbara Cornelia und Klaus-Michael Jetter


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