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Trauma im Dies- und Jenseits - Trauma im Allseits

Aktualisiert: 25. Juli

Ich habe meine verstorbene Schwester weinen sehen

Ein hellblaues Frauengesicht mit Sternenhintergrund, welche gespiegelt wird

Auf meinem Weg zur Auflösung meiner transgenerationalen Traumata beschreibe ich VorgĂ€nge, von denen ich weiß, dass es sie gibt, weil ich sie gesehen habe, aber nicht beweisen kann.


Es kommt auch nicht darauf an, ob man mir glaubt, sondern dass ich diese VorgÀnge beschreibe.


Allein schon durch das Beschreiben werden sie Teil meiner alltĂ€glichen Wirklichkeit, auch wenn sie nicht alltĂ€glich sind. Außerdem stelle ich immer wieder fest, dass die Abfolge meiner Erfahrungen auf dem Weg meiner Selbstbefreiung einer gewissen Logik folgt. Insbesondere der Logik, dass es erst im Spirituellen fĂŒr mich weitergeht, wenn ich gewonnene Einsichten in Worte gefasst habe, da dann das Spirituelle sieht, dass ich es einerseits verstanden habe und andererseits ernst nehme. Bei einem Maler werden das, seine Bilder, sein, bei einem Musiker seine Musik....


Ich habe die BefĂŒrchtung, dass viele Medien, welche eine Verbindung zu Verstorbenen herstellen, nur Positives aus dem Jenseits berichten, da sie den Hinterbliebenen kein Leid bereiten, sondern Trost spenden wollen.


Da ich mich aber auf das Thema der transgenerationalen Traumatisierungen eingelassen habe, scheint es mir sinnvoll, auch der Frage nachzugehen, wie es Generationen vor mir im Jenseits geht. Zum einen, weil sie vielleicht selbst Traumas, wie ich, wenn auch ungewollt, ausgelöst haben, zum anderen, weil sie auch selbst erlittene Traumata, zu Lebzeiten nicht auflösen konnten.


Es ist bestimmt richtig, dass durch das Verlassen des Körpers die Seele eine Erleichterung erfĂ€hrt, es ist aber bestimmt genauso richtig, dass die im Leben erfahrenen Traumata sich in der Seele eingebrannt haben. Wenn die Seele sich durch das Verlassen des Körpers auf "Null" stellen wĂŒrde, wĂŒrde es keine Retraumatisierungen geben und Reinkarnationen wĂ€ren nicht notwendig, um irgendwann den Zustand des Nirwana zu erreichen. Wobei ich persönlich mit Nirwana bisher nicht so viel anfangen kann und auch nicht sicher bin, ob meine Seele diesen Zustand ĂŒberhaupt erreichen will.


Aber jetzt zu meiner Schwester und dem, worum es mir in diesem Beitrag ĂŒberhaupt geht.


Was meine ich mit: "Trauma im Dies- und Jenseits - Trauma im Allseits"?


Ich habe in meinem Beitrag: "Neuland" geschrieben, dass ich meine Schwester im Jenseits oft mit einer Hand vor dem Mund weinen sehe und, dass ich glaube, dass sie jetzt diesen durch Traumatisierungen verursachten Schmerz zulassen kann, weil das zu Lebzeiten nicht möglich war.


Ich vermute, diesen Schmerz zu Lebzeiten zuzulassen, hĂ€tte sie entweder umgebracht, oder diejenigen, welche die Verursacher dieser Schmerzen waren, hĂ€tten sie umgebracht. So konnte sie wenigstens 49 Jahre, wenn auch unter erdrĂŒckenden Bedingungen, auf der Erde leben und sich an dem Wenigen in dem Rahmen, was sie mit ihrer Multiplen Sklerose noch machen konnte, erfreuen. Sich am Wenigen erfreuen, war eine eigene Art von ihr. Das fĂ€llt mir erst jetzt beim Schreiben auf.


Ich kann in ihr keinen Hass mehr spĂŒren. Das bedeutet fĂŒr mich, dass ihre Körperlosigkeit ihr dabei hilft, sich von ihren Traumataauswirkungen, in diesem Fall dem Hass, zu lösen. Durch den Umstand, dass sie nicht mehr gezwungen ist, sich die Menschen vom Leib zu halten, die ihr so viel Leid zugefĂŒgt haben, kann sie jetzt ihre Energie zur Heilung ihrer Wunden verwenden. Ich vermute, das passiert von selbst.


Was mich als traumatisierten Mensch betrifft, erfahre ich durch meine Zwillingsschwester nach ihrem Tod, nicht nur, dass das Leben nach dem Tod weitergeht, sondern auch, dass Traumen vom Diesseits im Jenseits weitergehen. Deswegen muss ich meine eigenen Traumatisierungen nicht unbedingt zu meinen Lebzeiten hier auf der Erde auflösen, um ein erfĂŒlltes Leben, was auch immer das bedeutet, leben zu können.


Soviel auch zum Thema: "Mit Verwundungen leben".


Klaus-Michael Jetter




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