"Endloses Bewusstsein" ist "Bewertungsfreies Bewusstsein"
- Klaus-Michael Jetter

- 6. Mai
- 4 Min. Lesezeit

Endloses Bewusstsein
Wenn ich mir Endlosigkeit vorstellen wollte, käme ich allein schon deswegen in Schwierigkeiten, mir diese vorzustellen, weil ich glaube, um sehen zu können, dass Endlosigkeit endlos ist, müsste ich mich außerhalb der Endlosigkeit begeben. Das geht nicht, weil die Endlosigkeit, wie das Wort schon sagt, endlos ist. Also, wo soll ich dann hin, um ihre Endlosigkeit sehen zu können?
Die Mathematiker haben die Endlosigkeit bewiesen! Sie sagen etwa, dass es zu jeder Zahl noch eine höhere Zahl gibt, also es allein schon deswegen endlos höhere Zahlen geben muss. Andersherum lässt sich jede Zahl auch endlos teilen, sagen sie! Hierbei wird einfach ausgeschlossen, dass es vielleicht doch eine endgültig hohe oder niedrige Zahl geben könnte.
Beim Universum ist es dasselbe. Es wird behauptet, dass es sich endlos ausdehnt. Andere behaupten allerdings, dass es sein könnte, dass dem Universum irgendwann mal die Energie ausgeht, sich weiter auszudehnen. Hmm?
Bei diesen Behauptungen wird immer von Axiomen ausgegangen. Ein Axiom ist ein "Grundsatz, der keines Beweises bedarf bzw. nicht bewiesen werden kann."
Also sind ihre Grundsätze nicht beweisbar.
Genau genommen kann also die Endlosigkeit nicht bewiesen werden. Trotzdem wird dieser Begriff selbstverständlich benutzt und es wird vorausgesetzt, dass man an die Endlosigkeit glaubt.
Ich bin meinem Ziel, den Sinn meiner Traumatisierungen zu finden, nur deswegen näher gekommen, weil ich bei dem Beginn meiner Suche als Erstes alles infrage gestellt habe, was grundsätzlich behauptet wird. Das ist so, wie wenn man Segel setzt, aber den Segeln nicht vorschreibt, wohin sie das Schiff tragen sollen, sondern dem Wind freien Lauf lässt. Es besteht dabei die Gefahr, sich im Kreis zu bewegen. Dieser Blog beweist für mich das Gegenteil.
Ich gehe den Weg meiner Erkenntnisse über die Erfahrung.
Wenn ich erlebe, dass das Bewusstsein meiner verstorbenen Schwester noch lebt, glaube ich zwar nicht automatisch an die Endlosigkeit, aber daran, dass ein Teil meiner Schwester ihren Tod überstanden hat. Wie lange dieser Teil von ihr ihren Tod überlebt, ist für mich zunächst belanglos.
Ich freue mich über die Anwesenheit meiner Schwester, solange sie da ist.

Endloses Bewusstsein durch Nahtoderlebnisse
Der niederländische Kardiologe Pim van Lommel hat Nahtoderlebnisse erforscht. Er hat durch Gespräche mit Menschen, welche reanimiert wurden, herausgefunden, dass diese während ihres klinischen Todes, also ohne funktionierendes Gehirn, unter anderem ihren Körper von außen und von oben sehen konnten. Schlussfolgernd befindet sich seiner Meinung nach, in Anlehnung an die Quantenphysik, das Bewusstsein, losgelöst vom Körper, außerhalb von Raum und Zeit. Er nennt es "endloses Bewusstsein". Sein wohl bekanntestes Werk heißt: "Endloses Bewusstsein - Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung".
In diesem Buch werden neben Erlebnissen, welche reanimierte Menschen während der Zeit hatten, in welcher sie klinisch tot waren, wissenschaftliche Erkenntnisse aus Forschungen zu Nahtoderfahrungen wiedergegeben. Dabei hat man festgestellt, dass sich das Leben der Menschen mit Nahtoderfahrung nach dieser Erfahrung immer nachhaltig verändert hat, wenn ihr Bewusstsein mit "endlosem Bewusstsein" in Berührung gekommen ist.
Endloses Bewusstsein durch Nachtodkontakte
Diese nachhaltigen Veränderungen können auch durch Nachtodkontakte hervorgerufen werden.
Die Erlebnisse in der Zeit des klinischen Todes sowie die Erlebnisse bei der Kontaktaufnahme mit Verstorbenen werden zum Teil in unbeschreiblich schönen Worten wiedergegeben. Da gibt es wunderschöne Landschaften, wunderschöne Musik, unendliche Liebe, das Gefühl der absoluten Geborgenheit, kurz, paradiesische Zustände.

Nachtodkontakt macht endloses Bewusstsein als bewertungsfreies Bewusstsein erlebbar
Meiner Meinung nach besteht die Gefahr darin, dass, wenn man so existenziell schöne Erlebnisse mit dem endlosen Bewusstsein hat, man das Eigentliche übersieht. Nämlich, dass es eine Berührung mit einem, wie auch immer gearteten Bewusstsein gibt, welches das eigene Bewusstsein so verändert, dass man sein Leben neu ausrichtet.
Verständigung mit einem klaren Verstand
Wenn ich mit meiner verstorbenen Schwester kommuniziere, kommuniziere ich mit ihrem Bewusstsein, welches an keinen Körper mehr gebunden ist. Ich höre keine himmlische Musik, sehe keine wunderschönen Landschaften, auch gibt es keine Engelsflügel. Dafür gibt es eine Verständigung mit einem klaren Verstand, welcher nicht bewertet, aber Werte besitzt. Es gibt keine bösen Wörter über Menschen, welche ich für böse halte. Es gibt nur eine klare Beschreibung der Vorgänge, wie die Vorgänge sind. Da gibt es keinen Unterschied zwischen Himmel und Erde, zwischen Leben und Tod, sondern es ist alles, so wie es ist.
Ich kann diese Art von Klarheit nicht beschreiben. Es wird mir einfach alles klar übermittelt. So klar, dass ich erst gar nicht auf die Idee komme, diese Art von Gedanken infrage zu stellen. Das Einzige, was ich mache, ist, diese Gedanken in Bezug auf mein Leben zu bringen, indem ich sie auf mich wirken lasse und reflektiere, wie mir das in meiner jetzigen Situation weiterhilft.
Wenn ich darauf intellektuell keine Antwort finde, passiert es, dass die mir übermittelten Gedanken genau das Gefühl in mir auslösen, welches ich in diesem Moment brauche, um mich wieder besser zu fühlen. Mich besser fühlen heißt für mich nicht automatisch, dass es mir besser geht, sondern, dass ich mich mehr fühle und das können auch negative Gefühle sein, welche mir bewusst machen können, wie's weitergeht.
So ist es mit Donald Trump geschehen, als ich nach seinem Wahlsieg am Boden zerstört war, weil ich die Menschen, die diesen Menschen wählen, nicht verstehen kann und Angst vor dem hatte, was durch ihn auf die Welt, also auch auf meine kleine Welt, zukommt. Dazu machte mir meine Schwester in Gedanken klar, dass Donald Trump sich durch seine Art zu denken und zu handeln, ohne Umwege selbst zerstört. Dieser Mensch kann so lange nicht glücklich sein, solange er sich so verhält. Plötzlich war die Angst verschwunden und ich verstehe die Situation insgesamt besser. Das besser Verstehen fing damit an, dass ich jetzt sehe, dass Machos, wie Donald Trump, auch von Machos gewählt werden.
Eines haben alle Machos gemeinsam: Angst vor Gefühlen. So kann aus einem Elefanten, erst einmal eine Maus werden.

Spiritualität
Wobei ich wieder bei meinem Lieblingsthema bin: "Spiritualität als die unmittelbare Anschauung einer nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit, die durch die Materie wirkt!". Diese transzendente Wirklichkeit ist es, die, wie endloses Bewusstsein und bewertungsfreies Bewusstsein verhindert, dass Egoisten die ganze Menschheit beherrschen können, da sie durch die Materie, also auch durch die Menschen wirkt. Die Menschen, die, wenn sie einmal von Spiritualität - im eigentlichen Sinn des Wortes - berührt worden sind, spüren, dass das wirkliche Leben ganz anders aussieht, als es ihnen von geldgeilen Autokraten vorgemacht wird.
Klaus-Michael Jetter
Herbst 2024
Kommentare